Entwicklung der Energiepreise
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Erfahren Sie mehr zur Preissituation bei StWZ.
Entwicklung der Strompreise
Kosten für die Winterreserve sowie die Beschaffungsstrategie sorgen dafür, dass StWZ die Strompreise im 2024 nochmals erhöhen muss.
StWZ beschafft, wie die meisten Energieunternehmen, ihren Strom gestaffelt über mehrere Jahre. Dies hat sich auch in der Krise als richtig erwiesen - denn dadurch konnten die massiven Preissteigerungen im Jahr 2022 für die Tarife ab 2023 abgefedert werden - trotzdem war eine Tariferhöhung von 42 Prozent unumgänglich. Umgekehrt hat diese Strategie jedoch zur Folge, dass die Energietarife nicht gleich sinken, auch wenn die Marktpreise dies tun. In der Zwischenzeit hat sich die Preissituation zwar etwas entspannt, die Marktpreise sind verglichen mit den Jahren vor 2021 aber weiterhin überdurchschnittlich hoch. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung ist ungewiss, zumal die europäische Energiekrise noch nicht ausgestanden ist.
Eine weitere preistreibende Komponente hat der Bund im 2022 mit der «Winterreserve» (Wasserkraftreserve, Reservekraftwerke, Notstromgruppen) geschaffen. Sie diente dazu, um die Stromversorgung im Winter 2022/2023 zu gewährleisten. Die Kosten für diese Notfallmassnahmen fliessen 2024 erstmals in den Netznutzungstarif des Strompreises ein und tragen damit auch zum Strompreisanstieg bei. Zudem steigen durch neue Einspeisungen (PVA, Wind) und Anwendungen (Ladestationen, Speicher) die Ansprüche an die Netze. Entsprechend führen Massnahmen wie Netzausbau und Smart Metering zu höheren Netzkosten, welche ebenfalls in die Stromtarife einfliessen.
Aufgrund dieser bereits bekannten Preiskomponenten ist es absehbar, dass die Stromtarife ab 2024 erneut ansteigen werden. Wie sich der Marktpreis für Strom in den nächsten Monaten entwickelt, ist schwer vorhersehbar. Faktoren wie Gaspreis, Wetter, Verfügbarkeit der französischen Kerkraftwerke, CO2-Preise und allgemeiner Konjunktur spielen hier eine Rolle.
Der Strompreis in der Grundversorgung erfolgt nach klaren gesetzlichen Vorgaben und wird von der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom überwacht. Bis Ende August ist StWZ verpflichtet, der ElCom ihre definitiven Tarife für das Folgejahr bekannt zu geben und diese den Kunden zu kommunizieren. Wie der Strompreis in der Grundversorgung zustande kommt, was ihn beeinflusst und wieso er sich regional unterscheidet, erfahren Sie im Erklärfilm.
Entwicklung der Gaspreise
StWZ hat zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit bereits im 2022 einen Grossteil des erwarteten Gasbedarfs für den Winter 2023/24 ihrer Kundinnen und Kunden beschafft. Diese zu hohen Preisen beschafften Gasmengen wirken sich auf die aktuellen Gaspreise aus und zeigen, dass sich die Marktentwicklungen der letzten Monate nicht unmittelbar auf die Beschaffungskosten auswirken.
Aufgrund der Investitionen in die Versorgungssicherheit sowie des geringen Gasbedarfs im Winter kann StWZ die Gaspreise trotz gesunkenen Grosshandelsmarktpreisen nicht senken. Grundsätzlich erfolgt die Beschaffung von Gas gestaffelt über mehrere Jahre. Dies eröffnet den Vorteil, dass markante Preissteigerungen in einem Jahr durch die günstigere Beschaffung aus Vorjahren abgefedert werden können – so wie im Jahr 2022. Würde man stets die Marktpreise eins zu eins an die Kunden weitergegeben, wären die Tarife zeitweise um ein Vielfaches höher gewesen. Dass die Beschaffung nicht tagesaktuell auf dem Markt geschieht, bedeutet aber auch, dass nicht sofort profitiert werden kann, wenn die Marktpreise wieder nach unten schnellen. Einen Grossteil des aktuell erwarteten Gasbedarfs hat StWZ auch aus Versorgungssicherheitsgründen bereits im Jahr 2022 beschafft. Die aktuellen Entwicklungen wirken sich also nicht unmittelbar auf die Beschaffungskosten und somit auf tiefere Tarifkonditionen aus. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2024 die Gaspreise wieder gesenkt werden können.
Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wurden letzten Sommer zudem grosse Gasmengen zu hohen Preisen in Europa eingespeichert – so auch durch die Schweizer Gasindustrie. Auch StWZ hat, um die Versorgungssicherheit der Kundinnen und Kunden zu sichern, entsprechende Gasmengen in Speichern eingekauft. Dieses teure Gas wird zurzeit ausgespeichert und trägt zu höheren Gaspreisen, als zurzeit an den Handelsplätzen bezahlt wird, bei.
Die hohen Gaseinkaufspreise aus den Jahren 2021 und 2022 werden sich noch länger auf die Tarife von StWZ auswirken. Die Marktpreise sind jeweils nur eine Momentaufnahme. Entscheidend sind jene Preise, welche zum Zeitpunkt der Beschaffung galten. Die Lage auf den Energiemärkten bleibt zudem volatil. Wie sich die Situation weiterentwickelt, ist nur schwer absehbar. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass sich die Energiepreise in Zukunft auf einem höheren Niveau einpendeln werden. Gemeinsam mit den Einkaufspartnern beobachtet und analysiert StWZ die Situation fortlaufend.