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Stromverbrauch in der Schweiz gesunken

Strom

In der Schweiz wurden im Jahr 2022 rund 57 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Das sind 1.1 Milliarden Kilowattstunden weniger als noch im Vorjahr. Speziell die warme Witterung im vierten Quartal, aber auch die Sparappelle wirkten sich verbrauchsmindernd aus.

Der Minderverbrauch von 1.1 Milliarden Kilowattstunden (kWh) entspricht dem Verbrauch von über 244'000 Vierpersonen-Haushalten mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4'500 kWh. Diese Einsparung von 1.9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wurde hauptsächlich durch den tiefen Verbrauch im vierten Quartal 2022 möglich.

Weniger Heizgradtage, weniger Stromverbrauch
Die Einsparungen gleichen einem Steigerungslauf. Während in unserem Land im ersten Quartal noch 1.2 Prozent mehr Strom verbraucht wurden, benötigten wir im zweiten (0.3 Prozent weniger) bzw. dritten (0.6 Prozent weniger) Quartal nicht mehr ganz so viel Strom wie im Vorjahr. Der grösste Verbrauchsunterschied war jedoch im vierten Quartal zu erkennen, in dem der Verbrauch um 7.2 Prozent tiefer war. Die Gründe dafür liegen zum einen in der stetigen Effizienzsteigerung, zum anderen aber auch bei den Stromsparappellen des Bundes. Einen markanten Einfluss hatte zudem die überdurchschnittlich warme Witterung, welche zu weniger Heizgradtagen führte. In der Schweiz heizen gegen 10 Prozent der Bevölkerung mit Strom – insbesondere Wärmepumpen.

Diesen Entwicklungen wirkte das allgemeine Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum entgegen. So nahm das Bruttoinlandprodukt (BIP) 2022 um 2.1 Prozent zu. Die Bevölkerung stieg im gleichen Zeitraum um 0.82 Prozent an.

Weniger Wasserkraft, mehr Kernkraft
Die Produktion von Elektrizität in der Schweiz sank im Jahr 2022 um 700 Millionen (1.1 Prozent) auf 63.5 Milliarden kWh. Auffallend dabei ist, dass die sogenannte Landeserzeugung gleich in drei Quartalen unter dem Vorjahreswert lag (-10.3 %, -2.2 %, -1.5 %, +11.6 %). Konkret produzierten die Wasserkraftwerke 15.2 Prozent weniger Elektrizität als noch im Vorjahr. Sie waren mit 52.8 Prozent der gesamten Elektrizitätsproduktion aber weiterhin die Hauptproduzenten der Schweiz. Zugelegt hat hingegen die Stromproduktion der vier Schweizer Kernkraftwerke. Mit 23.1 Milliarden kWh wurden gleich 24.7 Prozent mehr Strom produziert als noch im Vorjahr und machten damit 36.4 Prozent der gesamten Elektrizitätsproduktion in der Schweiz aus. Diese starke Zunahme ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass das Kernkraftwerk Leibstadt im Jahr 2021 aufgrund Revisionsarbeiten mehrere Monate lang stillstand. Die restlichen 10.8 Prozent der Schweizer Stromproduktion entfallen auf konventionell-thermische und erneuerbare Anlagen.

Gewinn trotz Importüberschuss
Im Jahr 2022 exportierte die Schweiz 29.7 Mrd. kWh und importierte 33.1 Mrd. kWh Strom. Mit 5.6 Mrd. kWh importierte die Schweiz im ersten und vierten Quartal deutlich mehr als sie exportierte. Im zweiten und dritten Quartal konnte sie hingegen 2.2 Milliarden kWh mehr exportieren. Dank einem höheren Verkaufs- gegenüber dem Einkaufspreis, ergab sich für die Schweiz im Jahr 2022 ein kleiner Gewinn von 71 Mio. Franken. Zum Vergleich: Im Vorjahr resultierte ein negativer Aussenhandelssaldo von 258 Mio. Franken.