StWZ plant neue Fernwärmezentrale
Wärme
Die StWZ Energie AG ist überzeugt, dass Fernwärme ein bedeutender Teil der Energiezukunft ist und hat deshalb ein Baugesuch für eine neue Fernwärmezentrale an der Zofinger Mühlegasse eingereicht. Diese primär mit Holz betriebene Anlage soll ab März 2022 gebaut und per Ende 2023 in Betrieb genommen werden.
Die StWZ Energie AG plant an der Mühlegasse in Zofingen bei der Primarschule BZZ eine neue Fernwärmezentrale, in der weitgehend CO2-neutrale Wärme produziert wird. Diese soll ab März 2022 da gebaut werden, wo momentan unterirdisch die Schnitzelverbrennungsanlage in Betrieb ist. Der Neubau verdeutlicht, dass Fernwärme eine wichtige und zukunftsorientierte Energie ist, um Zofingen langfristig mit nachhaltiger Energie zu versorgen.
Der Winterstromlücke entgegenwirken
Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht unter anderem eine markante Erhöhung der Fernwärme vor. Paul Marbach, Geschäftsführer der StWZ Energie AG, erklärt: «Durch den Vertrieb von nachhaltig produzierter Fernwärme leistet StWZ ihren Beitrag zu deren Umsetzung.» Hinzu kommt, dass Fernwärme dem wachsenden Strombedarf in den Wintermonaten, der zu einem Grossteil auf den vermehrten Einsatz von Wärmepumpen zurückzuführen ist, entgegenwirkt. «Mit der Fernwärme schlägt man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Man spart fossiles CO2 ein und trägt mit dem Verzicht auf eine Wärmepumpe zudem zur Stromversorgungssicherheit im Winter bei», weiss Marbach. Dies ist insofern wichtig, da mit dem Wegfall des Stroms von Kernkraftwerken ein vermehrter Stromimport nötig sein wird. Da auch andere Länder auf den Winterstrom angewiesen sein werden, besteht ein Risiko in der Versorgungssicherheit.
Grösser, nachhaltiger, regionaler
Seit Anfang November stehen die Bauprofile an der Mühlegasse, an denen man die spätere Höhe des Gebäudes von ca. acht Metern erkennt. Paul Marbach erläutert: «Geht alles nach Plan, wird die neue Anlage per Ende 2023 in Betrieb genommen und weitgehend CO2-neutrale Wärme produzieren.» Die neue Anlage wird im Vergleich zur heutigen Zentrale einerseits mengenmässig mehr produzieren können, anderseits aber auch den Anteil mit Holz produzierter Wärme erhöhen. Dank neuer Kunden wird der Wärmeabsatz ab 2022 auf rund 9 Millionen Kilowattstunden pro Jahr steigen. Davon sollen ab 2024 rund 85 Prozent durch die Verbrennung von regionalem Holz entstehen. Heute liegt dieser Anteil bei 50 Prozent. Im Optimalfall kann gar 100 Prozent der Wärme mit der Holzschnitzelheizung geliefert werden. «Dies wird dank einem zusätzlichen Holz-Heizkessel möglich, der ab 2024 auch im Sommer nachhaltige Wärme produzieren wird.» Das für die Schnitzelheizung verwendete Holz stammt aus regionalen Wäldern und wird vom Forstbetrieb Region Zofingen bereitgestellt. «Dadurch ist auch der Aspekt der lokalen Wertschöpfung gegeben, was uns als regionale Energieversorgerin sehr wichtig ist.»
Gebäude für die Zukunft
Auch beim Bau der Fernwärmezentrale schaut StWZ in die Zukunft. Die Grösse des neuen Gebäudes erlaubt bei steigendem Wärmebedarf den Einbau eines zusätzlichen Wärmeerzeugers. Damit setzt StWZ ein klares Zeichen für die nachhaltige Wärmeversorgung der Zukunft, in der Fernwärme einen wichtigen Teil einnehmen wird. Zudem rechtfertigt auch das Ausbaupotenzial des Fernwärmenetzes die rund vier Millionen Franken, die StWZ investiert.